Ein Vereinsleben voller Geschichte und Geschichten, das hat der TSV St. Magnus von 1897 zu bieten, der in diesem Jahr somit 125 Jahre alt wird. Aus diesem Anlass haben der Vorstand und der Festausschuss die vergangenen Jahre noch einmal Revue passieren lassen und daneben auch die Vereinschronik studiert, so dass zusammen mit der Festschrift 100 Jahre jetzt eine vollständige Auflistung der wichtigsten Ereignisse vorliegt. Diese werden sicher auch Gegenstand der Gespräche beim Festakt am heutigen Sonnabend auf dem Vereinsgelände sein.
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden auch nördlich der Lesum in den selbständigen preußischen Gemeinden Turnvereine, so am Montag, dem 22. Februar 1897 der Turnverein St. Magnus, dem sich nach seiner Gründung 77 Mitglieder, davon 42 Aktive, angeschlossen hatten. Los ging es mit den Abteilungen Turnen, Faustball und Schlagball. Der Verein sprach immer wieder die Bevölkerung an, um sie für den aktiven Sport zu gewinnen – heute treiben rund 450 Aktive in acht Abteilungen Sport. 16 Sankt Magnuser Bürger kamen in „Blötes Sommergarten“ damals zusammen, um in dem noch kleinen Ort den ersten Sportverein zu gründen – der Startpunkt für 125 Jahre sportliche und gesellschaftliche Höhen und Tiefen.
In den ersten drei Jahren wird der Turnbetrieb in „Passes Sommergarten“, der späteren „Silva-Gaststätte“, in der Lesumer Heerstraße, durchgeführt. Ab 1900 turnen die Mitglieder in „Blötes Sommergarten“, der einen Steinwurf vom alten St. Magnuser Bahnhof entfernt liegt. Die auf Blötes Grundstück liegende Weide dient als Spielwiese. Die Weihe der ersten Vereinsfahne im Rahmen des Bezirksturnfestes am 22. und 23. Juli 1905 ist ein erster Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Ganz St. Magnus ist auf den Beinen, jedes Haus ist prächtig geschmückt, als sich der aus 26 verschiedenen Gruppen bestehende Festzug durch den Ort bewegt. Der Erste Weltkrieg bringt dann den Sportbetrieb in St. Magnus praktisch zum Erliegen. Nach Kriegsende leben die Vereine allmählich wieder auf. Das Handballspiel wird bald ins Vereinsangebot aufgenommen. Doch 1933 erfolgt der tiefste Einschnitt ins Vereinsleben. Die Turnverbände und mit ihnen die Vereine werden aufgelöst. Der freie Turnbetrieb ist bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr möglich.
Schon ein halbes Jahr nach Kriegsende berappelt sich der Sport in St. Magnus aber wieder. Um den Wiederaufbau des Vereins machen sich viele St. Magnuser Bürger verdient. Idealisten, Selbsthilfe und Ideenreichtum sorgen dafür, dass der Sportplatz“ Hoherkamp“ schon im Sommer 1947 wieder hergerichtet ist. Am 22. Juni 1949 beginnt die kurze Ära der St. Magnuser Fußballabteilung, die allerdings bereits vier Jahre später wieder aufgelöst wird. Der Handball bleibt die das Vereinsleben bestimmende Ballsportart. 1968 wird die Leichtathletikgemeinschaft Bremen-Nord gegründet. Vom ersten Tag an ist der TSV St. Magnus dabei und stellt danach viele, auch überregional erfolgreiche Athleten ab.
Der Verein expandiert, verfügt zu Zeiten seines 75jährigen Jubiläums schon über etwa 500 Mitglieder. Unter der Leitung von Jörg-Olaf Thöle, der 1979 die Abteilung übernimmt, erlebt der Handball sehr viele Höhepunkte. Neben den Erfolgen der Damen (Nordsee-Liga) gelingt es auch der 1. Herren, in die Verbandsliga aufzusteigen. Die A- und B-Jugendmannschaften des Vereins zählen jahrelang zu den besten in Bremen und stellen viele Spieler für die Landesauswahlmannschaften ab. Im Februar 1991 wird schließlich die Handballspielgemeinschaft (HSG) Lesum/St. Magnus gegründet.
Neben den Handballern zählt in den Jahren dieses Jahrhunderts weiterhin die Turnabteilung zu den Stützen des Vereins, mit ihren „Ablegern“ Kinderturnen, Selbstverteidigung, Frauengymnastik und Fitness sowie Schwimmen und Turnschwimmen. Als ganz besonderes Highlight der jüngsten Vereinshistorie bleibt der Gewinn des „Silbernen Sterns des Sports“ 2015 in Erinnerung. Den errang als Landessieger der TSV St. Magnus für sein außergewöhnliches Programm „Sprache, Literatur und Sport“ unter der Leitung von Susanne Fischer. Am 26. Januar 2016 fand die Ehrung in Berlin durch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel statt.
Die letzten 25 Jahre – Ein kleiner Überblick